Steinberg ist seit 1963 eine eigene Pfarrei, gehörte zuvor zur Pfarrei Wackersdorf, auch wenn 1326 im Dekanat Swainikendorf bzw. 1487 im Dekanat Hirschau Steinberg als Pfarrei aufgeführt ist. Dies bestätigt auch der Hofmarksherr Altmann, der 1574 und 1575 nicht zur Visitation erschien mit der Begründung, „weil Steinberg von alters her eine Pfarrei gewesen“. Auf der Vogl-Karte von 1600 ist bereits eine Kirche eingezeichnet, die aber baufällig zu sein scheint und erst 1610 „ fein zugerichtet ist“. Damals war Steinberg übrigens lutherisch, denn es wird berichtet, dass der 76-jährige Balthasar Mühlbacher, „der mit seinem Eheweib viel Streit hatte“ , kaum mehr auf die Kanzel steigen konnte.
1766 stifteten Freiherr Johann Franz Bernhard von Reisach sowie seine Schwester Maria Barbara Franziska von Reisach 5500 Gulden und sein Bruder Freiherr Franz Christoph von Reisach (Erbauer des Benefiziatenhauses) 300 Gulden zur Errichtung eines Benefiziums. Es wurde genau geregelt, welche Leistungen (z.B. Wohnung im Schloss) und Gegenleistungen (z.B. wöchentlich vier heilige Messen für die Stifter)der „Geistliche Caplan“ zu erbringen hatte. Diese Stiftung brachte im Laufe der Zeit große Probleme. Schon 1805 schrieb der Großneffe von Franz Bernhard von Reisach, Carl August (?), dass er nach dem Tode des derzeitigen Benefiziaten beabsichtige, das Benefizium einzuziehen, da die Messen im Sinne der Stifter auch in Wackersdorf gelesen werden könnten. Die Reisacher kamen jedenfalls „auf die Gant“ und Nachfolger Carl Graf von Eckart (v. d. Mühle) präsentierte 1824 Benefiziat Zierhut, der ein Jahr später auch Schulbenefiziat war. Gerade diese Verquickung von Geistlichem und Lehrer führte zu noch mehr Streitereien mit Behörden, der Diözese und der Pfarrei Wackersdorf, die darin gipfelten, dass 1883 bzw. 1884 das Benefizium nicht mehr besetzt wurde und in Steinberg bis 1909 die priesterlose Zeit anbrach.
Die Freude über den neuen Geistlichen nach einem viertel Jahrhundert ohne Priester war groß. Wilhelm Wolf wurde Benefiziumsprovisor und 1914 Benefiziat. Zehn Jahre später verließ er, der noch die Landwirtschaft betrieb, Steinberg und Franz Xaver Bäumler wurde sein Nachfolger. Er hielt es nur ein paar Monate aus, da es ihn nach Niederbayern zog. Josef Fink folgte ihm nach und blieb zehn Jahre. Alfons Beck kam 1937 hierher und blieb bis 1947. 1937 gründete er die Marianische Männerkongregation und 1947 die Kolpingsfamilie , die sich aber bald wieder auflöste. In diesem Zusammenhang befindet sich in der Pfarrchronik der bemerkenswerter Satz: „Es ist hier leicht, einen Verein zu gründen, aber sehr schwer, einen Verein über Jahre hinweg am Leben zu halten…. Das Strohfeuer der zu allem schnell entflammten Steinberger hält nicht lange an“.Am 14.August 1947 kam Franz Dietheuer mit einer Kriegsverwundung nach Steinberg und erwies sich sehr schnell als Mann mit Prinzipien und ohne Furcht vor Behörden und Obrigkeit. Vor allem während der Umsiedlung (siehe BBI) kämpfte er für seine Steinberger. 1955 kam der Wackersdorfer Kaplan Michael Gschwendtner als Benefiziat und wirkte 30 Jahre äußerst segensreich. Pfarrheim, DJK-Sportverein, Kindergarten, Ponyhof, Kirche St. Martin sind unauslöschliche Spuren, die der Seelsorger, unter dem man wieder eine Pfarrei wurde, hinterlassen hat. Sein beliebter Nachfolger Josef Kiener war bald durch seine Krankheit gehandicapt und starb allzu früh bereits 19. Aus Stulln kam dann Pfarrer Andreas Ullrich in die Pfarrei und musste teuere Sanierungen durchführen.